Hybrid im Sportlerlook
E-DESIGN – Die sportlichen Ableger der Plug-in-Hybrid-Varianten der Opel-Modellreihen Astra und Grandland tragen ab jetzt das Kürzel GSe. Marc Schonckert über Opels Komfort/Sport-Kompromiss in bester Opel-Qualität und modernem Design.
Früher gab es GSE “Grand Sport Einspritzung“ bei den Opel Commodore GS/E oder Monza GS/E, nun kommt das Kürzel „e“ für „electric“ bei den Modellen Astra GSe/Sports Tourer GSe und Grandland GSe. Gemein ist allen Modellen die Plug-in-Hybrid-Technik. In den Astra GSe Fünftürer und Astra Sports Tourer GSe arbeiten jeweils ein 1,6 Liter Turbo-Benziner von 133 kW/180 PS und ein 81 kW/110 PS starker E-Motor für eine Systemleistung von 165 kW/225 PS, beide an der Vorderachse und über 8-Gang-Automatik die Vorderräder antreibend. Die Batterie hat 12,4 kWh Gehalt und ermöglicht laut Werk etwa 60 rein elektrische Kilometer.
Etwas grösser, nämlich 14,2 kWh, ist die Batterie im Grandland GSe, wo zwei E-Motoren zusammen mit dem 1,6 Liter Vierzylinder Turbo-Benziner eine Systemleistung von 221 kW/300 PS liefern, der zweite E-Motor liegt an der Hinterachse und macht aus dem Grandland GSe einen antrittsstarken Allradler, der wie die Astra-Modelle eine reine E-Autonomie von über 60 km hat und ebenfalls bis 135 km/h elektrisch fahren kann.
Die Optik der neuen Modelle vermittelt Temperament und sportliche Ambitionen, mit schwarzen Leichtmetallrädern, schwarzem Vizor-Grill und Frontschürze. Im Innenraum gefallen die Alcantara-Sportsitze in AGR-Norm (Aktion Gesunder Rücken), ansonsten dominiert Übersichtlichkeit in modernem, nüchternen Stil, mit Digital-Anzeigen, Multimedia mit Touchscreen und einer Menge Assistenzsysteme. Opel-Feeling, begleitet von bester Fertigungsqualität, nicht so verspielt wie die Cousins aus Frankreich, aber solide, zuverlässig und angenehm zu erleben. Was man auch beim Fahren merkt, wo sich die beiden Astra als sehr spritzig erweisen, satt auf der Strasse liegen und mit guter Fahrwerksabstimmung und vorbildlicher Lenkung eine muntere Fahrweise auch auf kurvigen Bergstraßen erlauben, wie wir im Hinterland von Malaga hinauf nach Ronda nachvollziehen konnten. „Man merkt, dass man in einem deutschen Auto sitzt“, meint mein Begleiter, eine begrüßenswerte Bestätigung für Opel, im Plattform-, Aufhängungs-, Motor- und Ausstattungs-Universum des Stellantis-Konzern die eigene Identität bewahrt und hervorgehoben zu haben.
Weniger sportlich gibt sich da der Grandland GSe, der ja schon als Grandland X Hybrid 4 in gleicher Ausführung auf den Markt kam und sich als SUV mit hohem Karosserieaufbau zwar auf moderne Fahrwerks- und Federungstechnologie berufen kann, aber auf Grund seiner Statur nun einmal kein Kurvenflitzer ist, obwohl er mit 300 PS und einem Drehmoment von 520 Nm mit viel Durchzugsstärke und promptem Antritt glänzt. Der Astra ist nun einmal das modernere Auto und als Sports Tourer räumlich mindestens so interessant wie ein Grandland, dem er fahrerisch um einiges überlegen ist. Wohl wissend, dass wir mit dieser Aussage die Ausbreitung der Gattung SUV kaum werden eindämmen können. Zum Verbrauch: bei intensiven Bergauffahrten und flottem Tempo rücken auch die optimistischsten Werksangaben weit von der Realität ab. Darüber mehr in einem späteren Fahrversuch.