AUFFÄLLIG – Der Renault Arkana überrascht mit einem sportlichen Look als SUV mit niedriger Dachlinie in Coupé-Form. Schwer einzuordnen, aber ganz angenehm zu fahren mit zeitgemäßem Vierzylinder-Benziner, Mild-Hybridtechnik und einem beachtlichen Sicherheitsangebot und einem eleganten Innenraum, der in RS-Ausstattung eine sportliche Note erhält. Marc Schonckert über ein imponierend großzügiges Auto für die Familie.
Er ist mit seinen 4,57 Meter 35 cm länger als der Captur und etwas kürzer als der Kadjar, den er aber in puncto Radstand noch übertrifft. Das lässt ein gutes Raumangebot mit viel Platzkomfort vermuten, was der Renault Arkana dann auch bietet. Zum Fahrkomfort tragen auch ein übersichtliches und gut verarbeitetes Interieur in sportlichem Look bei, leichte und unkomplizierte Bedienung der Funktionen im Display des Infotainment, eine gute Straßenlage, die auf einem straff abgestimmten Fahrwerk beruht und eine präzise Lenkung. Beachtlich das Sicherheitsangebot, das schon im Basismodell eine Menge Assistenzsysteme aufweist. So gesehen, kann es der Arkana mühelos mit der Konkurrenz aufnehmen, die er in der Regel preislich eindeutig unterbietet, was noch ziemlich untertrieben ist, je nachdem, welche Konkurrenz er da herausfordert.
Einsame Klasse
Denn der viertürige Arkana mit Heckklappe ist keine klassische Limousine und mit seiner Höhe von 1,57 cm auch kein SUV, seine Dachlinie fällt fließend nach hinten in ein kurzes Heck ab, so wird er sich mit der Bezeichnung als SUV-Coupé ziemlich einsam in seinem Segment fühlen, wo die Konkurrenz der kompakten Premium-SUVs entweder zu hoch oder zu sehr auf Coupé oder Break baut. Das wird dem Arkana viele Freunde gewinnen, die sich ein Auto mit eleganter und sportlich betonter Linie, aber ohne Komfort- und Raumeinbussen eines Coupés, wünschen. Hervorzuheben sind im Arkana die etwas erhöhte und SUV-typische Sitzposition vorne, das Platzangebot vorne wie hinten und dann auch ein Kofferraum, der 513 Liter fasst und bei umgeklappter Rückbank sogar auf 1296 Liter Stauraum kommt.
Bei den Motoren tritt Renault eher bescheiden auf, bietet dafür aber moderne und den heutigen Verkehrs- und Umwelt-Anforderungen angepasste Aggregate, ausschließlich Benziner mit Hybrid-Technik, Renault redet von 12 Volt Micro-Hybrid auf der Basis von Starter-Generator und einer kleinen Batterie. Rein elektrisch fahren geht hier nicht, das Mild-Hybrid-System unterstützt dafür den Motor beim Anfahren und beim Beschleunigen. Energie wird beim Bremsen rekuperiert und in die Batterie geleitet, der Antrieb erfolgt auf die Vorderräder, eine 7-Gang-Automatik ist serienmäßig und arbeitet in allen Situationen sanft und diskret.
Zeitgemässe Leistung
Zum Auftakt hatte Renault das Modell Arkana 1,3 TCe 140 EDC dabei, dessen 1,3 Liter Turbo-Benziner 103 kW/140 PS leistet und immerhin 200 km/h Spitze läuft. Ein Vollhybrid E-TECH 145 und ein 160 PS starker 1,3 TCe 160 EDC werden ab Sommer folgen. Zwar braucht der 1,3 TCe Arkana mit 140 PS fast 10 Sekunden für den Sprint von null auf hundert, ein Sprinter ist er nicht, aber er liegt gut am Gas, beschleunigt mit Mild-Hybrid-Hilfe ganz ordentlich und erlaubte eine flotte Gangart auf kurvenreichen Landstraßen, die man diesem Auto beim ersten Hinsehen nicht zugetraut hätte. Nach einer Testfahrt über 125 km gab die Anzeige einen Verbrauch von 7 Liter an, die Werksangaben laut WLTP stehen bei 5,3 Liter, dafür genossen wir viel Fahrspaß bei hohem Komfort und hervorragender Handlichkeit. Der Arkana verfügt über die Fahrmodi „Eco“, „Normal“ und „Sport“, in letzterer Einstellung zeigt er sich betont durchzugsstark, daneben aber auch etwas durstiger. Wer es bei „Normal“ belässt, erlebt ihn von seiner besten Seite: angenehm und komfortabel zu fahren, stets ansprechbar und bei zurückhaltender Fahrweise ziemlich genügsam. Umrahmt von einem lobenswerten Komforterlebnis.