Vollhybrid in menschlicher Dimension
VORBILDFUNKTION – Der Renault Austral E-Tech Full Hybrid beweist, wie prächtig ein kleiner Benziner und ein Elektromotor miteinander auskommen. Der Austral fährt emissionsarm im dichten Verkehr und überzeugt mit gefälligem Antritt und hoher Handlichkeit. Marc Schonckert über ein in allen Hinsichten lobenswertes Komfort-SUV.
Den positiven Eindruck, den der Renault Austral schon anlässlich seiner Fahrvorstellung hinterlassen hatte (siehe Tageblatt Magazin vom 22. Oktober 2022), bestätigte sich über eine längere Probefahrt von einigen hundert Kilometern. Mit diesem kompakten, muskulös aussehenden SUV hat Renault ein Vorzeigemodell von zeitgemäßer Fahrdynamik mit viel Komfort, hoher Sicherheit und effizienter und umweltfreundlicher Motorisierung auf den Markt gebracht. Unser Testfahrzeug war das mit 147 kW/200 PS Systemleistung erfrischend spritzige Modell E-Tech Full Hybrid, in dem ein kleiner, 1,2 Liter Dreizylinder Turbo-Benziner mit 131 Ps und ein 68 PS starker Elektroantrieb prächtig zusammenarbeiten. Seine kleine 1,7 kWh Batterie ist gut für einige wenige Kilometer im E-Modus, man fährt elektrisch an und spürt den zusätzlichen Schub bei vollem Tritt aus Gaspedal und sieht, wie er beim Dahingleiten und Bergabfahrt vom Benzin- auf E-Modus umschaltet, wie gesagt, das reicht nur für eine kurze Dauer, aber immerhin kann man so bei umsichtiger Fahrweise einiges an Benzin sparen, zumal über die vierstufige Rekuperation ( Intensität einstellbar über Schaltwippen am Lenkrad) immer wieder genug Energie in die Batterie fließt, um den Benziner zu entlasten oder zu unterstützen. So kann man im Stadtverkehr mehr als zwei Drittel der Strecke im reinen E-Modus zurücklegen.
Der Antrieb erfolgt auf die Vorderräder, über eine Siebengang-Automatik, die ruckfrei und sanft ihre Arbeit verrichtet und bei Bedarf beim Beschleunigen für kraftvollen Antritt sorgt, den man diesem komfortorientierten Familien-SUV gar nicht zugetraut hätte. So kann der Austral vom gemütlichen Dahingleiten je nach Erfordernis auf Angriff schalten und das Tempo steigern, in diesem Fall unterstützt der E-Motor den Benziner. Ein Sprinter ist er deshalb nicht, er schafft die null auf hundert in 8,4 Sekunden und läuft um die 170 km/h Spitze, doch es ist ein Genuss, ihn sowohl in der Stadt als auch auf der Landstraße oder der Autobahn zu bewegen. Mit optionaler Allrad-Lenkung zeigt sich der 4,51 m lange Austral als betont wendig und handlich, mit seinem Sicherheitsaufgebot von Assistenzsystemen und seinem übersichtlichen und unaufdringlichem Cockpit und seinem Platzangebot gehört er zu den empfehlenswertesten Familienautos auf dem Markt.
Die Fahrmodi sind „Eco“, „Komfort“ und „Sport“, wir spulten den Großteil unserer 500 km Strecke über Autobahn, über Land und durch die Dörfer im „Komfort“-Modus ab und erreichten einen Verbrauchsdurchschnitt von 5,5 Liter. Der Tankinhalt beträgt 55 Liter. Da kann man schon in die Ferne schweifen. Wie gesagt, der Austral E-Tech Full Hybrid ist ein bemerkenswertes Auto.