Raum für Fahrdynamik
VORBILD – Die Kompaktklasse muss sich bei Breaks auf neue Referenzen einstellen, denn der Opel Astra Sports Tourer bietet außergewöhnlich viel Platz bei hohem Komfort in modernem Design. Marc Schonckert über das Plug-in-Hybridmodell, das sich fahrdynamisch mit dem normalen Fünftürer-Astra messen kann.
„Break“ heißt beim Opel Astra „Sports Tourer“, über den Transportgebrauch hinaus zeigt sich der neue Kombi-Astra dann auch agil und munter und sehr dynamisch, vor allem, wenn man mit dem Plug-in -Hybrid unterwegs ist.
Den neuen Sports Tourer zeichnen eine klar, moderne Linie mit markanter Heckführung aus, ein angenehmes und hochwertiges Interieur in modernem Design, komfortable Sitze, die zudem AGR-genormt sind (Aktion Gesunder Rücken) und ein großzügiges Platzangebot, das die üblichen Dimensionen der Kompaktklasse noch eine Stufe höher anlegt. So wird auch eine lange Fahrt für Großgewachsene auf der Rückbank eine entspannte Angelegenheit. Das Ladvolumen beträgt 600 Liter und kann bis 1634 Liter bei umgeklappter Rücksitzlehne vergrößert werden.
Für die erste Ausfahrt stand uns das Modell PHEV zur Verfügung, das neben Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlicheit eine große Portion Fahrdynamik bietet, die den Fahrer des Sports Tourer gelegentlich zu animierter Fahrweise anregen kann und den simplen Transport-Zweck mit viel Fahrspaß begleitet. Natürlich ist Opel hier auf dem Gebiet von Fahrwerk und Aufhängung einen Kompromiss zwischen Komfort und Stabilität eingegangen. Ein Sportler ist dieses Break sicherlich nicht und die Lenkung ist betont weich und lädt zu einer unaufgeregten Fahrweise ein, doch wenn es etwas schneller vorangehen soll, dann zeigt es sich bodenständig und leicht beherrschbar bis zu einer verträglichen Grenze.
Einen etwas aufdringlicheren Fahrmodus begünstigt die Kombination von 1,6 Liter Vierzylinder Benziner mit einem E-Motor für eine Systemleistung von 133 kW/180 PS auf die Vorderachse bei einem Drehmoment von 360 Nm. So läuft der Astra Sports Tourer eine Spitze von 225 km/h und schafft die null auf hundert km/h in 7,7 Sekunden, wie das Werk mitteilt. Das Werk verkündet auch einen Verbrauch von 1,2 Liter auf 100 km bei vollem Energiespeicher, wobei die 12,4 kWh Batterie eine reine E-Reichweite von um die 60 km ermöglicht. Man kennt das, bei vorsichtiger und defensiver Fahrweise läuft der Astra 50 bis 60 km elektrisch, bevor sich dann der Benziner zuschaltet und somit einen Verbrauch von 1,2 Liter auf den ersten 100 km ermöglicht. Das wäre machbar, wenn man jeden Tag nur eine kurze Distanz fährt und jeden Abend brav nachlädt, was viele Zeitgenossen bekanntlich unterlassen. Ist der E-Speicher erst einmal leer, musss sich der Benziner mit 1717 kg herumschlagen, was sich dann im Verbrauch bemerkbar macht. Gut ist allerdings das Rekuperationsvermögen beim Bremsen und im Leerlauf beispielsweise auf abfallender Strasse oder beim Herannahen an die Ampel. Beim Durchzugsvermögen und beim Antritt dieser Hybrid-Kombination gibt es dafür keine Diskussion: der Sports Tourer PHEV liegt gut am Gas, reagiert sofort und die Achtgang-Automatik tut ihr Übriges, sie schaltet sanft und fast unbemerkt und trägt zu ungetrübtem Fahrspaß und hohem Fahrkomfort bei.
Das Modellangebot beim Astra Sports Tourer begreift nebenbei noch zwei Benziner und einen Diesel. Besonders der 130 PS Diesel beeindruckt mit Durchzugskraft und Laufruhe. Es wäre ein Fehler, den Diesel abzuschreiben. Aber das ist eine andere Geschichte.