SOFT MACHINE – Der Citroen C5 Aircross hat seine Pausbacken abgelegt und erscheint im neuen Design ohne die vorherigen Rundungen. Als Plug-in-Hybrid sehr empfehlenswert, meint Marc Schonckert, dem vor allem das Komfortverhalten imponierte.
Beim neuen C5 Aircross von Citroen dominiert eine neue Designsprache, die ihn klar vom Vorgänger und dessen Rundungen abhebt. Mit seinen neuen Linien erscheint der C5 Aircross dynamischer und eindrucksvoller, er gefällt mit einer Frontpartie, deren senkrechte, seitliche Lufteinläse und auch die LED -Lichtblöcke ihn breiter erscheinen lassen. Auch am Heck wurde mehr als nur geliftet, ein gelungener optischer Abschluss eines Kompakt-SUVs, das in dieser Form dynamischer und eleganter ankommt.
Was Ausstattung und Komfort betrifft, so bleibt Citroen seinem Ruf treu und bietet einen ergonomisch vorbildlichen Innenraum in klarem, übersichtlichem Design bei einfacher Bedienung der einzelnen Funktionselemente und Schalter. Man sitzt hervorragend im C5 Aircross, kein Wunder, denn es handelt sich um die Advanced Comfort Sitze von Citroen, die man schon aus anderen Citroen-Modellen kennt und hier würde sich nicht einmal eine hochsensible Prinzessin an der Erbse stören, die sich da irrtümlich in dem Schaumstoff verirrt hätte. Vielmehr würde sie sich an der Massagefunktion der Vordersitze erfreuen, wenn sie sich bei gemütlichem Dahingleiten die zarten Muskeln und Bandscheiben ihres hochwohlgeborenen Rückens kneten lässt. Auf die Gefahr, dass sie dem Kutscher bei dynamischer Kurvenfahrt schon mal unbeabsichtigt und etikettenwidrig nähert, muss allerdings hingewiesen werden, denn der C5 Aircross ist im wahrsten Sinne des Wortes eine „Soft machine“, wie eine Sänfte, die niemals einen harten Ton anschlägt und ihre Passagiere in einen Zustand der Schwerelosigkeit versetzt und sanft über Stock und Stein und alle möglichen Hindernisse der Strasse schweben lässt.
Wir durften es am eigenen Leibe erfahren, auf malerischen, kurvigen Bergstrecken im Parc naturel régional des Préalpes d‘Azur rund um das Plateau de Calern, dort, wo sich einst James Bond in „Golden Eye“ mit seinem Aston Martin auf ein brisantes Duell mit dem Ferrari von Famke Janssen eingelassen hatte, danach auch mit ihr selbst, weil es das Drehbuch so verlangt hatte. Teilweise fühlte man sich an die Zeiten der DS 19 erinnert, so sanft und einfühlsam ging der C5 Aircross die Kurven an, neigte sich manchmal leicht zur Seite, so als würde er sich vor der faszinierenden Landschaft verbeugen, elegant und souverän, ohne aus der Spur zu kommen. Ein wahrliches Komforterlebnis in bester Citroen-Tradition.
Citroen bietet im C5 Aircross einen Diesel mit 130 PS – man freut sich – und einen Benziner mit 130 PS an. Wir kamen in den Genuss des PHEV-Modells, der Top-Version, die uns mit viel Elan und nicht weniger Eleganz durch die Berge brachte. Es handelte sich um das PHEV-Modell mit 1,6 Liter Vierzylinder Benziner und 133 kW/181 PS und einem E-Motor mit 81 kW/110 PS für eine Systemleistung von 165 kW/225 PS über 8-Gang-Automatik an die Vorderachse, das rein elektrisch mit seiner 13,2 kWh Batterie immerhin 60 km bei bescheidener Gangart schafft und während der Fahrt dank des B-Schalters am Automatik-Wahlhebel – eigentlich sind es Wahlknöpfe – gut rekuperiert und immer wieder für Nachschub in die Batterie sorgt. Was den Verbrauch betrifft, so war eine muntere Fahrt durch die Berge allerdings nicht dazu geeignet, Sprit zu sparen, auch nicht im Hybrid-Betrieb, obwohl nach jedem Anstieg auch eine Abfahrt erfolgt, aber letzten Endes ist der Durst bergauf höher als die Erholung auf dem Weg nach unten. Antritt und Durchzugsverhalten machen gute Laune, wie auch die erwähnt sanfte Federung und das damit verbundene Komforterlebnis. Da kann man schon den Verbrauch aus den Augen verlieren. Das erledigen wir dann ein nächstes Mal.