Heute am 23. Juli 2021
Das Wachstum bei E-Autos hätte sich im ersten Halbjahr 2021 weiter fortgesetzt, so lautet eine kürzlich veröffentliche offizielle Bilanz zu den Verkäufen und Neuanmeldungen im Luxemburger Automobilsektor. So machten Elektro-Autos, also reine Elektriker, 8% aller Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2021 aus. Das ist nicht gerade das, was sich einige Politiker vorgestellt oder gewünscht haben und es ist zu erwarten, dass sich die Tendenz hin zur Elektro-Mobilität auch in naher Zukunft nicht explosionsartig steigern wird. Daran können auch die Plug-in Hybride nichts ändern, jene Fahrzeuge also, die eine E-Speicher-Kapazität von meistens um die 50 km E-Autonomie aufweisen und die man zuhause an der normalen Steckdose aber auch an einer öffentlichen Ladesäule laden kann. Wenn man alle Hybrid-Fahrzeuge, darunter auch die sogenannten Mild-Hybride mit meistens nur 2-3 km reiner E-Autonomie bei schleichendem Tempo, bei den Neuzulassungen mitrechnet, dann beträgt der Anteil an den Neuzulassungen immerhin 33%.
Das Problem ist, dass viele PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) meist nie an die Steckdose kommen und sich viele Fahrer mit der Rekuperation während der Fahrt beim Bremsen oder Segeln, zur Energie-Rückgewinnung zufriedengeben, wie eine Studie bei PHEV Leasing-Fahrzeugen neulich ergeben hat.
Die optimistischsten Interpretationen von Daten der Neuzulassungen von E-Mobilen wird weiterhin das elementare Problem nicht vertuschen können, nämlich das der Verfügbarkeit von öffentlichen Ladestationen. Ladeboxen für zuhause, welche die Hersteller einzelner E-Modelle für ihre Produkte anpreisen sind eine Sache, die Tatsache, dass nicht jeder ein Eigenheim mit Garage hat, eine andere.
Wer in einer Wohnresidenz mit Tiefgarage wohnt, wird einiges davon erzählen können, was einen erwartet, wenn man der Hausverwaltung und den Miteigentümern den nachträglichen Einbau von Ladeboxen in der Tiefgarage vorschlägt. Und wer sein Auto nachts draußen parkt, wird kaum der Verlockung eines E-Autos erliegen. Der Ausbau der öffentlichen Ladesäulen-Infrastruktur geht nur zögerlich voran, einige der wenigen Säulen sind nicht selten von Nicht-Elektroautos belegt, dazu kommt die Ladedauer. Nicht zu reden von der Reichweite der meisten E-Autos, die eine längere Ausfahrt von selbst verbietet, es sei denn, man nimmt für eine Reise in den sonnigen Süden zwei längere Aufenthalte zum Nachladen in Kauf, am besten mit Übernachtung in einem Hotel mit entsprechender Infrastruktur oder man verweilt ein paar Stunden auf einem öden Parkplatz, falls man denn hier eine Ladesäule vorfindet, die (noch) nicht außer Betrieb ist.