FEIER-ENDE – Bei Ford sind nun die Tage des Fiesta gezählt, nachdem sich das Unternehmen verstärkt um den Bau von Elektroautos kümmern will, wie der Hersteller mitteilt. Der Kleinwagen wird nur noch bis Ende Juni 2023 gebaut. Ein Rückblick von Automedienportal.de. und Erinnerungen von Marc Schonckert an fast 10 Jahre am Steuer eines Fiesta Diesel.
Seit der Markteinführung des Fiesta im Jahr 1976 wurden rund 18,2 Millionen Stück gebaut. Neben dem Stammwerk in Köln-Niehl lief der Fiesta auch in Dagenham (UK), Valencia (Spanien), Mexiko, Argentinien, Brasilien, Südafrika, China und Indien vom Band. Die größten Absatzmärkte in Europa waren Großbritannien, Italien und Deutschland.
Alle bereits bestellten Fahrzeuge werden noch ausgeliefert und das Modell kann zurzeit auch noch weiter bestellt werden, bis das verbleibende Produktionsvolumen ausgeschöpft ist. Mit dem Fiesta verschwindet auch der 1,0-Liter-Ecoboost-Dreizylinder aus Köln. Die Produktion des Benzinmotors wird ins rumänische Werk Craiova verlegt. Und nachdem VW in diesem Monat den Sharan aufs Altenteil geschickt hat, gehen auch für den Ford Galaxy und den S-Max die Lichter aus. Ford wird die Produktion seiner Vans im spanischen Valencia im Frühjahr beenden. Europaweit wurden im vergangenen Jahr nur noch knapp 12.000 Fahrzeuge der beiden Baureihen abgesetzt. Bestellungen sind nicht mehr möglich. Galaxy und S-Max sind nicht zuletzt Opfer des SUV-Hypes. Ungewiss ist derzeit die Zukunft des Ford Focus, nachdem das Werk in Saarlouis in knapp drei Jahren geschlossen wird. (ampnet.de)
Sparsam und praktisch
Nur gute Erinnerungen hat der Schreiber dieser Zeile an seinen Ford Fiesta, den er sich 2009 zulegte und von dem er sich erst 2019, nach fast 10 Jahren und gefahrenen 260.000 km trennte. Sein 1,6 Turbo-Diesel mit 66 kW/90 PS erwies sich als erfreulich sparsam, er fuhr immer größere Strecken im Stück und sein manuelles 5-Gang-Getriebe war am Ende fit wie am ersten Tag, kein Wunder bei meist langen Distanzen bei angepasstem Tempo und nur wenigen Stadtfahrten. So war dann auch ein Durchschnittsverbrauch von 4 Liter auf 100 km keine Seltenheit, der CO2-Ausstoss lag deutlich unter 120 g/km.
Der Fiesta war handlich, gut ausgestattet in der Ghia-Version, bot ausreichend Platz für Fahrer und Beifahrer und ermöglichte ermüdungsfreies Fahren über weite Strecken. Hervorzuheben war die Audio-Anlage, der Radio-Empfang funktionierte einwandfrei und man konnte noch CDs einlegen und sich an einer für ein Auto dieser Klasse beachtlich guten Akustik erfreuen. Das galt auch für die Freisprechanlage, die leicht zu bedienen war. Sein Einsatzgebiet war die Autobahn zwischen Esch-Alzette, Luxemburg und Namur, darüber hinaus ging es öfter nach Calais, Dover und über die M25 hinauf nach London. Auf den Parkplätzen um die Stadien von Arsenal, Tottenham und West Ham sah man den blauen Fiesta mit Luxemburger Kennzeichen öfter, ebenso in den Tiefgaragen von Hotels in Earl’s Court, dann war Chelsea angesagt, oder später am Bahnhof von Bromley South oder West Wickham, wenn es zu Crystal Palace ging. Egal wie die Spiele ausgingen, auf der Fahrt war immer Fiesta angesagt.