In neuen Dimensionen
Neulich wurde die dritte Generation des Range Rover Sport vorgestellt, die den seit 2013 gebauten Range Rover Sport 2 ablöst. Fahren konnte Marc Schonckert das neue Edel-SUV noch nicht, dafür aus allernächster Nähe bewundern und einige Details wahrnehmen, welche die Ausnahmestellung diese Luxus-Performers unter den Premium-SUVs festigen werden.
Am Design hat sich nur wenig geändert beim neuen Modell und das ist gut so, denn wer will schon ein Erfolgsmodell stilistisch brutal vom Podest stürzen. Verkleinert wurden der Kühlergrill sowie die Lufteinlässe, beim Heck-Design sticht das schmale Leuchtband im Vergleich zum klassischen Range Rover hervor. Es bleiben die in der Karosserie versenkten Türgriffe und im Innenraum das vornehme aber unaufdringlich-elegante Design sowie Bedienelemente wie die Klimasteuerung oder der zentrale Monitor, wie man sie schon aus dem großen Range Rover kennt. Die neuen Vordersitze verfügen über eine 22-fache Verstellmöglichkeit, sie haben Klimatisierung und Massagefunktion. Beim Top-Soundsystems Meridian Signature gibt es satte 1.430 Watt Leistung, der Sound ertönt nebenbei auch über vier Lautsprecher in den Kopfstützen der Vordersitze und der beiden äußeren Rücksitze. Diese dienen je nach Einstellung der Geräuschunterdrückung per Gegenschall, aber auch der Sound-Untermalung im Dynamic-Fahrmodus. Auf den Rücksitzen profitieren die Mitfahrer von 31 Millimeter mehr Beinfreiheit als beim Vorgänger.
Adel unter Strom
Die großen Neuheiten befinden sich unter dem vornehmen Blech, als da sind eine neuentwickelte Fahrwerkstechnik mit serienmäßiger Luftfederung „Dynamic air suspension“, neue und radselektiv einstellbare Stoßdämpfer, die aktuelle MLA-Flex (Flexible Modular Longitudinal Architecture)-Plattform, die im Vergleich zum Vorgänger eine um 35 Prozent höhere Steifigkeit hat, Allradlenkung, bei der die Hinterräder in einem Winkel von bis zu 7,3 Grad einschlagen können, elektronische Wankstabilisierung und ein elektronisch geregeltes Sperrdifferenzial mit Torque Vectoring serienmäßig bei den Modellen P510e Plug-in-Hybrid und P530 V8, eine Weiterentwicklung des Allradsystems iAWD mit einem neuen „Offroad-Tempomat“, der in vier vorwählbaren Programmen den Vortrieb regelt und zum guten Ende der Urknall, eher ein Stromschlag, der Wellen der Erschütterung zwischen Balmoral und Leeds Castle auslösen wird.
Denn Range Rover vertraut auf Plug-in-Hybridtechnik, was in den Adelskreisen Ihrer Majestät für viel Aufregung sorgt, vor allem wenn den Lordschaften bewusst wird, dass sie in ihren Schlössern oder ihren Jagdsitzen, was oft das Gleiche ist, gar keinen Stromanschluss haben, zumindest keinen, der hohe Ladeleistungen ermöglicht. Zumal hier von Batteriekapazitäten die Rede ist, mit der man mühelos den Oval Cricket Ground ausleuchten könnte. In den zwei PHEV-Modellen des Range Rover Sport arbeiten jeweils ein Dreiliter-Benziner mit kombiniertem E-Antrieb, das Resultat ist eine Systemleistung von 324 kW/440 PS im Modell P440e und 375 kW/510 PS im Modell P510e. Die 440 PS Version beschleunigt den Range Rover Sport in 5,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h, der P510e mit seinen 510 PS in 5,4 Sekunden. Beiden PHEV gemeinsam ist eine Batterie mit 38,2 kWh Kapazität, was über die Kapazität hinausgeht, welche früher die reinen E-Autos (BEV) zu bieten hatten. So soll hier die rein elektrische Reichweite bei 113 WLTP-Kilometern liegen, was Land Rover in „Alltagskilometer“ umrechnet und hier 88 Kilometer Reichweite angibt.
Als vorläufige Motorisierungen neben den beiden PHEV-Versionen bietet Range Rover den 530 PS starken V8-Biturbo mit 4,4 Litern Hubraum an, neben den Mildhybrid-Aggregaten P400 (Benziner) und den Diesel D250, D300 und D350, so wie man sie von den aktuellen Range Rover kennt. Bei allen Aggregaten erfolgt der Antrieb über ein Achtstufen-Automatikgetriebe von ZF.