Das einzige Elektro-Break
Mit dem MG5 taucht erstmals ein elektrisches Break auf dem von SUV-Modellen dominierten Markt der E-Mobile auf. Neben seinen räumlichen Vorteilen kann der MG5 auch mit unaufdringlichem, aber gefälligem Design gefallen. Marc Schonckert verpasste Covid-bedingt die Fahrvorstellung, hat sich aber bestens über diesen Newcomer informiert.
Der MG5 ist das vierte Mitglied in der MG-Modellreihe und gleichzeitig das erste E-Break auf dem europäischen Markt und erfüllt alle Leistungsansprüche, die sich MG im Bereich volkstümlicher E-Modelle gesetzt hat, nämlich unkomplizierte E-Mobilität mit hoher Sicherheit, ansprechbarem Komfort, vernünftiger Leistung und optimaler Raumausnutzung zu einem mehr als annehmbaren Preis. MG möchte die E-Mobilität demokratisieren, heißt es bei MG Motor Europe, mit einem Einstiegspreis von ungefähr 34.000.- Euro kann sich der MG5 durchaus als empfehlenswerte Alternative etablieren, zumal er ja als Break mit viel Stauraum jene Familien anspricht, die das Funktionelle und Wirtschaftliche über reine Leistungsansprüche stellen und denen die meisten SUVs entweder zu teuer oder zu aufwendig oder zu klotzig sind.
Seine räumlichen Vorteile sind offensichtlich: auf 4,6 m Länge findet man insgesamt 27 Stau- und Ablagefächer vorn und hinten, der 479 Liter fassende Gepäckraum kann durch Umlegen der hinteren Sitzreihe auf 1367 Liter vergrößert werden. Wem das nicht reicht, der kann einen Dach-Gepäckträger mit 75 kg Tragvermögen anbringen und sein e-Bike auf dem Dach elektrisch durch die Gegend spazieren fahren, das vermeidet überflüssiges Strampeln und nervige Duelle mit geplagten Autofahrern.
Von Stress bei den Insassen keine Spur, der MG ist schon in der Basis-Ausführung „Comfort“ reichhaltig ausgestattet, Klimaanlage, LED-Lichter vorne und hinten, Multi-Funktionslenkrad und ein umfangreiches Angebot an Fahr- und Assistenzsystemen (MG Pilot) sind hier Standard. Serienmäßig ist auch das Infotainment-System „MG iSMART Lite“, das über Touchscreen bedient wird und alle Funktionalitäten – Navi, Apple CarPlay, Android Auto, Bluetooth, USB-Stecker – bietet, auf die man heutzutage nicht mehr verzichten will.
Den MG5 gibt es mit 50,3 kWh Batterie, die einen 130 kW/177 PS starken-E-Motor mit einem Drehmoment von 280 Nm antreibt und eine Reichweite nach WLTP-Norm von 320 km bieten soll. Neben der Version Standard bietet MG auch eine Version „Long Range“ im MG5 an, der dann eine Batterie von 61,1 kWh erhält, die einen leistungsmässig auf 115 kW/156 PS begrenzten E-Motor mit ebenfalls 280 Nm Drehmoment antreibt. Mit seiner höheren Batterie-Kapazität bei gleichzeitig verringerter Leistung schafft die Version „Long Range“ damit eine Reichweite von mindestens 380 km laut WLTP. In beiden Fällen ist der MG5 mit seinen 1562 kg Leergewicht gut und zügig unterwegs, beide Versionen laufen 185 km/h Spitze und schaffen die null auf hundert km/h in 8,3 Sekunden. Wer schnell unterwegs ist, wird mit deutlichen Einbußen bei der Reichweite rechnen müssen, so wie man das von allen E-Autos kennt, auch der Break MG5 macht da keine Ausnahme. Beide Versionen verfügen auch über das System V2L (Vehicle to load), was erlaubt, externe Elektrogeräte wie etwa Kocher, Kompressor, Kaffeemaschine, Mini-Kühlschrank oder PC oder andere Gerät an die Batterie anzuschließen und zu betreiben. Und so kann der MG5 auch anderen E-Vehikeln mit leerer Batterie im Notfall Strom spenden. Kein Wunder, dass sich dieses Auto viele Freunde machen wird.
Was das Laden betrifft, so kann der MG5 mit maximal 11 kW an der Wechselstrom-Säule oder Ladebox laden, dafür aber mit immerhin bis zu 87 kW an der Gleichstrom-Ladesäule, was erlaubt, innerhalb von 40 Minuten bis zu 80% Batteriekapazität reinzuholen.