Dacia Spring

Für Mathe-Lehrer

NACHHILFESTUNDE. Der kleine Dacia Spring ist ein Mini-SUV  für die Stadt und nähere Umgebung, der mit 27,4 kWh Batterie und 45 PS anständiges Vorankommen ermöglicht und den Fahrer immer wieder zu Rechenaufgaben animiert. Marc Schonckert erfuhr, dass gefahrene Kilometer nicht immer mit Autonomie-Angaben übereinstimmen. Aber am Ende geht die Rechnung immer auf.

Oma mit den Springerstiefeln hatte sich warm angezogen. „Die Polarjacke habe ich von einer Influencerin, die nach Bergen in Norwegen wollte, um dort einen Werbespot für Renntierfutter zu drehen, war aber mit ihrem flämischen  GPS in Mons in Belgien gestrandet, wo sie die Jacke dann verkaufen musste, um das Abo ihres Handys zu verlängern.“ Ansonsten hatte sie dicke Handschuhe, Schal, Skihose und Moonboots an, denn ich hatte sie vorgewarnt. E-Autos sind besonders bei kaltem Wetter anfällig, denn Heizung, Gebläse und Licht zehren dann ganz schön am Verbrauch, besonders wenn man auf der Landstraße etwas schneller vorankommen will. Bis 125 km/h Spitze fährt der Dacia Spring, ein praktisches und gut ausgestattetes E-Auto für die Stadt und die nähere Umgebung. Hier fühlt er sich am wohlsten, hier kann man auch die vom Werk angegebene Reichweite unter Umständen wohl erreichen. Die Werksangaben von Dacia erwähnen  230 km Autonomie im Mix von Stadt und Land und  320 km Autonomie im reinen Stadtverkehr. Reine Theorie, die Praxis sieht komplizierter aus.

Aus 60 werden 26

Da staunt man nicht schlecht, wenn die Autonomie-Anzeige bei vollgeladener Batterie nur 160 km angibt, aber bei E-Fahrzeugen gilt eine andere Zeitrechnung mit variablen Konstanten und konstanten Unberechenbarkeiten bei der Gleichung von Verbrauch, Restbestand der Batterie und dementsprechender, stets variabler Reichweite. Ein treffendes Beispiel: bei Abfahrt zeigte der Bordcomputer 100% Batterieladung und eine Autonomie von 160 km an. Dann ging es los, von Drogenbos quer durch Brüssel, über Anderlecht, Uccle, an Watermael-Boisfort vorbei nach La Hulpe, von da nach Ottignies und Gembloux. Das sind knapp 60 km Strecke, der größte Teil davon durch Stadtgebiet, von einer Ampel zur anderen, bergauf und bergab, an Schulen und Kindergärten vorbei, meist in Tempo 50 oder 30 km/h Zonen, Es dauerte gut anderthalb Stunden, bevor wir endlich die Nationalstraße von Ottignies nach Gembloux erreichten, wo man dann endlich flüssig und mehr als hundert Meter ohne Bremsen und Anhalten fahren konnte. Theoretisch hätte die Anzeige der Restautonomie bei Ankunft etwa 100 km angeben müssen, tatsächlich stand sie bei 134 km, was bedeutet,  dass wir für 60 km im Stadttempo nur 26 km Autonomie geopfert hatten, auch  wegen der Rekuperation bei vielen Bremsmanövern, Bergabfahrten oder gemütlichem Dahingleiten zwischen zwei Ampeln. Heizung und Gebläse blieben während der ganzen Fahrt abgeschaltet, mit unserer Winterkleidung konnten wir bei 10 Grad Außentemperatur auf diesen Luxus verzichten, zumal Oma sich mit ihrem Selbstgebrannten permanent auf Temperatur hielt und mit ihrer Atemluft ein Beschlagen der Scheiben von innen verhinderte.

Anderntags ging es auf die Autobahn, mit 93%  Batterieladung und diesmal 170 km Autonomie-Anzeige. Bei vier Grad konnten wir auf Heizung und Gebläse nicht verzichten. Zügig mitfahren und sich nicht von Schwerlastern einklemmen lassen, das verlangt Tempo zwischen 95 und 100 km/h,  im Dacia Spring  kein Problem. Die Fahrt ging über 130 km, am Ende blieben von 170 km Autonomie noch 52 km übrig. Es hätten 40 km sein müssen und das wäre gar nicht einmal schlecht gewesen. Umso besser.  Dazu ist festzustellen, dass man im Dacia Spring bequem und entspannt reisen kann , wobei man jedoch vier Insassen höchstens eine Kurzstrecke zumuten sollte, aber allein oder zu zweit wird man sich in diesem wendigen Klein-Elektriker sehr wohl fühlen. Den Fahrer erwartet eine aufgeräumte, übersichtliche Kommandozentrale, ein Touchscreen, Einparkhilfe mit Rückfahr-Kamera und Klimaanlage und ein Eco-Knopf. Wird er betätigt, werden Motorleistung und Ansprechvermögen zurückgefahren, die Spitze pendelt sich dann bei etwa 100 km/h ein. Wer nur im Stadt- oder in Wohngebieten unterwegs ist, wird sich leicht mit dieser Taste anfreunden.

Nach dem erneuten Laden an der Säule mit Gleichstrom CCS-Schalter – der Spring kann mit Onboard Charger für Gleichstrom 7-30 kW ausgerüstet werden –  stand die Anzeige auf 198 km Autonomie bei 100% Ladung. Und schon fing das Rechnen wieder von vorne an.

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