Back to the future
Da werden Erinnerungen wach, nicht wahr? Sieht aus wie der erste Manta und ist teilweise sogar einer. Nur dass er mit e-Motor fährt. Dafür haben die Opel-Ingenieure in dieses aufgeputzte und renovierte Original-Manta Chassis eine Batterie mit 38 kWh Ladekapazität hinter den Rücksitzen eingebaut, die einen 147 PS starken E-Motor antreibt, der ein Drehmoment von 255 Nm hat und seine Leistung an die Hinterräder abgibt. Das ermöglicht eine Spitze von um die 145 km/h und eine Reichweite von um die 200 km. Marc Schonckert durfte ihn fahren, allerdings nur auf kurzer Strecke. Das war gut so, denn Lenkung und Bremsen erfordern volle Aufmerksamkeit und festes Zupacken.
Handschaltung mit vier Gängen !!
Beim Manta GSe Elektro-MOD handelt es sich um ein einmaliges Show-Exemplar eines Original-Mantas, den seine vormalige Besitzerin irgendwann einmal dem Werk mit einem herzlichen „Danke schön“ zurück gegeben hat. Beim Neuaufbau kamen die Originalspiegel und das Original Manta-Lenkrad zum Einsatz. In den Türen findet sich der klassische Dreh-Fensterheber wieder, an der Front erkennt man die schon von den Mokka, Grandland und neuem Astra bekannte „Vizor“-Optik. Die LED-Lichter stammen vom Zafira, auch hinten sind jetzt Scheibenbremsen angebracht, 17-Zoll-Räder und verstellbare Stoßdämpfer kommen dazu.
Der Manta GSe Elektro-MOD unterscheidet sich von anderen gängigen e-Fahrzeugen dadurch, dass er eine manuelle Viergang-Schaltung mit Schaltknüppel so wie früher vorne unter der Instrumententafel hat und daneben ein Pedal links von der Bremse, das man bei Modellen mit manueller Schaltung als Kupplungspedal bezeichnet!
„Du musst nur die Kupplung drücken, wenn du einen Gang einlegst oder den Gang wechselst, erklärte mit der Opel-Ingenieur. Beim Anhalten brauchst du nicht zu auszukuppeln. Nur nicht vergessen, dass du mit dem Gang wieder anfährst, den du vorher beim Anhalten drin hattest“.
Wir fuhren dann los, unter den erstaunten Blicke der Menschen auf den Bürgersteigen, das Erstaunen ging über in bewundernde Ausrufe und „Daumen hoch“-Kundgebungen, unbemerkt kommt man mit dem kleinen Gelb-Schwarzen nicht durch den Verkehr. Dieser Manta ein Hingucker, der mich begleitende Ingenieur ist nebenbei Anhänger von Borussia Dortmund, da konnte bei dieser farblichen Abstimmung nichts mehr schiefgehen. Schon die Ausfahrt vom Parkplatz auf die Straße erforderte Muskelkraft, das letzte Auto ohne Servo-Lenkung war ich in den Achtzigern gefahren, da kann man schon nostalgisch werden. Mit dem Lenken allein war es nicht getan, auch das Bremsen erforderte den resoluten Einsatz von Muskelkraft und wer sich beispielsweise bei einer 2CV Ente auskennt, versteht, wovon ich rede. Doch alles ging gut, je höher der eingelegte Gang, umso leiser summte der e-Motor und nach kurzer Strecke und viel Beifall war die Rückkehr in die Manta-Zukunft zu Ende. Ein Nostalgie-Trip mit zukunftsweisender e-Technologie, versüßt mit Viergang-Schaltung. Wenn das keine großartige Aussichten sind!