Ioniq Fantastic
ZUKUNFT HEUTE- Der Ionic5 hat einen kantigen, aber gefälligen Look und ein futuristisches Interieur, dessen Optik begeistert und ergonomisch tadellos ist. Dazu hat er leistungsmäßig einiges auf dem Kasten und überzeugt mit kurzen Ladezeiten. Manche sehen im Ionic 5 ein SUV, andere ein Sportback. Hauptsache zeitlos schön, behauptet Marc Schonckert über e-Mobilität in ihrer derzeit besten Form.
Hyundai zeigt den neuen E-Look mit dem Ionic 5, es ist ein futuristisches und kantiges, aber keineswegs aufdringliches oder gewöhnungsbedürftiges Design, das den Ioniq innen wie außen auszeichnet. Für seine kommenden E-Autos hat Hyundai eine Plattform entwickelt, die Electric Global Modular Plattform (E-GMP) und die verleiht dem 4,63 m langen Ioniq 5 einen bemerkenswerten Radstand von 3 Meter mit dem Ergebnis einer lobenswerten Raumaufteilung. Doch fangen wir von vorne an.
Eine klare und unkomplizierte Linie zeichnet den Ioniq5 aus, zusammen mit den großen 19- bis 20 Zoll-Rädern ergibt dies einen Eindruck von kraftvoller, aber unaufdringlicher Eleganz. Unter der glatten Motorhaube befinden sich rechteckige LED-Lichteinheiten, wie auch hinten in einem auffälligen Rückleuchtenband. Der Ionic5 ist in dieser Form nicht zu übersehen, in gleichem Masse überzeugt der Innenraum, der alle Standards klassischer Innenraumgestaltung hinter sich lässt und mit futuristischer Optik und ganz neuem Raumgefühl imponiert. Hier fallen zwei 12,25 Zoll Displays sofort ins Auge, Hyundai geht voll in die Breite und bietet dem Fahrer eine optische Landschaft mit allen Daten und Informationen, Übersichtlichkeit und Bedienungseinfachheit lassen sich somit auch in einer unkonventionellen Optik mühelos realisieren.
Der Gang- Wahlhebel befindet sich jetzt am Lenkrad, ein verschiebbares Multifunktionselement in der Mitte bietet vielfache Staumöglichkeiten, die Sitze haben eine Beinauflage und Relax-Funktion, wer sich beim Aufladen ein kleines Nickerchen gönnen will, ist hier bestens bedient. Auch die Rücksitze sind fast 14 cm weit elektrisch verschiebbar, das ergibt auch hinten großartige Komfortverhältnisse für die lange Fahrt, die sich bei diesem E-Auto auf mindestens 400 km Autonomie erstreckt. Polsterung und Textilien der Sitze wurde aus nachhaltigen Fasern beispielsweise aus recycelten PET-Plastikflaschen hergestellt, sogar in den Fußmatten sollen laut Hyundai alte Fischernetze aus einem Meeresschutzprojekt verarbeitet sein. Auf das Gewicht hat dies allerdings keinen grossen Einfluss, der Ionic 170 PS meldet immerhin 1830 kg Leergewicht, der 218 PS starke Ioniq5 mit grosser Batterie kommt auf 1910 kg und der Allradler auf 2020 kg.
Hinterrad oder Allrad
Hyundai bietet den Ioniq5 in drei Leistungsversionen an. Den Anfang machen 125 kW/170 PS mit einer Batterie von 58 kWh Kapazität, der Antrieb erfolgt hier auf die Hinterräder. Auch das 160 kW/218 PS starke Modell kommt mit Hinterradantrieb, speist seine Kraft jedoch aus einer 72,6 kWh Batterie.. Beide Modelle verfüge über das gleiche Drehmoment von 350 Nm. Top-Modell ist der 225 kW/305 PS starke Ionic5, ebenfalls mit 72,6 kWh Batterie und mit einem zweiten E-Motor vorne für Allrad du eiem Drehmoment von 605 Nm. Das ergibt bei dieser Version Spitzenwerte, die eines Sportwagens würdig sind, 5,2 Sekunden für den Sprint von null auf hundert sprechen hier eine klare Sprache. Alle drei Modelle laufen 185 km/h Spitze, wie bei allen E-Modellen muss man allerdings bei hohem Tempo von den üblichen WLTP-Autonomie-Werten absehen, welche bekanntlich auf geruhsamer Fahrt bei optimalen Fahrbedingungen basieren. Danach beläuft sich der Verbrauch beim Ionic5 auf 16,7 bis 19 kWh pro 100 Kilometer. Das ergibt dann theoretische Reichweiten von 384 km beim 170 PS-Modell, bis 480 km beim 218 PS Modell mit der großen Batterie oder 460 km beim Allrad-Ionic5. Wie gesagt, E-Autos sind sparsam im Stadtverkehr und gierig bei hohem Tempo, doch egal wie und wo man sie fährt, sie sind niemals langweilig, vor allem der Ionic 5 nicht. Und damit die Ladezeiten schneller vergehen, hat Hyundai den Ionic5 mit 800-Volt-Ladetechnologie ausgerüstet, das können bisher nur der Porsche Taycan und der Audi -tron GT von sich behaupten. So lädt der Ionic5 an einem 350 kW-Schnellader in knapp 20 Minuten bis zu 80 % seiner Batteriekapazität, an einer 50 kW-Säule geht dies unter einer Stunde. Wer zuhause eine 11 kW-Box mit Wechselstrom benutzt, muss zwischen 5-6 Stunden Ladezeit in Kauf nehmen.
Wir durften den Ionic5 schon probeweise auf einer kurzen Strecke bewegen, das Fahrerlebnis war so begeisternd wie Look und Design dieses Autos. Im Regen machte sich allerdings das Fehlen eines Heckscheibenwischers bemerkbar. Vielleicht wird Hyundai hier noch Abhilfe schaffen. Preislich bewegt sich der Ionic in anspruchsvoller Höhe, mit 44,400.- Euro für das Einstiegsmodell „Core“, das Topmodell mit Allrad in der Version „Balance Solar“ kostet dann 59.900.-Euro. Dafür gibt es dann sogar ein Dach mit Solarzellen, allerdings ohne Sonnenschein-Garantie, dafür 8 Jahre Garantie auf die Batterie. Wir freuen uns jedenfalls auf eine längere Testfahrt.