Es gibt eine neue App, sie heisst „Visit Luxembourg“. Sie soll vornehmlich den hier ansässigen Bürgern neue Perspektiven zur Entdeckung unseres kleinen Landes bieten. Um es kurz zu machen: wer dies erleben möchte, sollte bedenken, dass so ein Ausflug nur zwischen 10.00 Uhr morgens und 15.00 Uhr nachmittags zumutbar ist. Vor Sieben und nach Drei ist nämlich Stau angesagt. Und zwar auf allen Strassen um die Haupstadt, hinaus aufs Land sowie auf den Autobahnen nach Belgien, Frankreich und Deutschland. Wer das nicht glaubt, sollte sich einmal gegen 16.00 Uhr vom Gaspericher oder Cessinger Kreuz aus auf die Autobahn trauen und dann an der Abfahrt nach Sandweiler rausfahren und versuchen, sich Richtung Sandweiler einzufädeln. Jeder sollte einmal erleben, was Tausende von Pendlern jeden Tag durchmachen müssen. Und es wird nicht besser werden. Neue Arbeitsplätze ziehen neue Pendler an, die meisten kommen mit dem Auto, weil es eben nicht anders geht.
Da gibt es eine Aktion, welche die Leute auffordert, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Sie heisst „Man Velo op d’Schaff“ und könnte zynischer nicht sein. Ich weiss nicht, wie viele Menschen in der Hauptstadt wohnen und gleichzeitig in der Stadt selbst arbeiten, aber viele dürften es nicht sein. Und wer aus Cessingen oder Hollerich nach Kirchberg will, muss schon ganz gehörig in die Pedale treten, von den Einwohnern in Dommeldingen, Eich oder Beggen nicht zu reden, die jeweils eine stramme Bergetappe auf dem Weg zum Kirchberg oder das Bahnhofsviertel oder nur die Altstadt erwartet. Bei der geplanten Einführung von Tempo 30 km/h in der Stadt werden die Fahrräder natürlich im Vorteil sein, aber da stellt sich auch die Frage, ob Fahrräder sich an dieses Limit halten müssen.
Zum Schluss ein gutgemeinter Rat an alle Touristen, die einen Besuch von Luxemburg ins Auge fassen. Lassen Sie es bloss sein und umfahren Sie Luxemburg weiträumig, falls Sie in Ihrer Freizeit nach Erholung,Ruhe und Entspannung suchen.