STUMMFILM – Die DS3 Crossback E-Tense zeigt extravagantes Design, bietet beispiellosen Komfort und angenehme Fahrleistungen. Wie ein Stummfilm in Farbe mit hohem technischen Aufwand für Sicherheit und Fahrfreude, behauptet Marc Schonckert.
Als erstes vollelektrisches Modell der Marke DS vereinigt die DS3 Crossback E-Tense Umweltprioritäten mit extravagantem Design und nobler Ausstattung. Eine DS eben, schön anzusehen und entspannt zu fahren, betont komfortabel und aufreizend souverän in der Stadt und auf dem Land. Natürlich ist die DS3 Crossback auch ein bequemes Reisefahrzeug für lange Autobahnfahrten, doch hier hat DS dem ungebremsten Fahrvergnügen einen Riegel vorgeschoben und die Spitze auf 150 km/h beschränkt, dies aus Gründen der Autonomie, die bei allen E-Mobilen höchst anfällig für hohes Tempo ist, die DS 3 Crossback E-Tense macht auch hier keine Ausnahme.
Wie ihre elektrischen Cousins Peugeot e-208 und e-2008 und ihr neues Familienmitglied Opel e-Corsa verfügt auch die DS3 in E-Tense-Version über einen 100 kW/136 PS starken Elektromotor, der von einer Batterie mit 50 kWh gespeist wird. Als Autonomie nach WLTP Testverfahren, in seiner sturen Unsinnigkeit als Placebo-Norm für Grüne konzipiert, werden 330 km angegeben. Wer diesen Wert nachvollziehen will, wird sich auf öffentlicher Straße als Verkehrshindernis erweisen. Er braucht dazu eine Portion Geschick und das Zusammenspiel günstiger Umstände, wie trockenes Wetter, Windstille, angenehme Temperaturen, flache Straßen, wenig Verkehr und dazu eine Menge Tempo-30 Schilder, die jeden Anflug von Unternehmungslust unterbinden, wofür auch der Fahrmodus „Eco“ sorgt, der nicht mehr als 90 km/h erlaubt und die Heizung auf Sparflamme setzt. 330 km setzen einen Durchschnittsverbrauch von weniger als 16 kWh pro 100 km voraus, wir lagen bei sehr moderater Fahrweise im Fahrmodus „Normal“ zwischen 18 und 19 kWh Verbrauch auf 100 km, bei Tempo 90 km/h bis 100 km/h auf der Autobahn zeigte die Anzeige nie unter 20 kWh an, was bedeutet, dass hier bei vollem Energiespeicher nach 250 km Fahrt Schluss wäre. Auch nicht schlecht, zumal diese DS3 immerhin 1,6 Tonnen wiegt und Fahrer und Insassen mit einem Komfort- und Luxus-Ensemble verwöhnt, wie man es bei den Crossover SUVs in diesem Segment nicht gewöhnt ist.
„Also lieber 250 km in diesem erlesenen Interieur als nackt auf einem Fahrrad durch die Oberstadt“, grinste Oma mit den Springerstiefeln. Man ist flott unterwegs, verwöhnt von einem geschmackvollen Interieur in anspruchsvollem Design, etwas Glitzer gehört dazu, aber Leder und Alcantara sorgen für ein besonderes, edles Ambiente. Fahren lässt sich die DS3 wie ein Traum, gemütlich entspannt und leise, oder etwas dynamischer, aber immer noch angenehm und leise. DS-Feeling pur, kombiniert mit E-Power, was besonders im Stadtverkehr oder auf Landstraßen zu ungewöhnlichem Fahrspaß führt.
Auf den Straßen herrschte heilloses Durcheinander, es war Mittwoch und tausende Pendler strampelten auf ihren Fahrrädern ins Büro oder nach Hause, die Montagsschicht traf auf dem Nachhauseweg auf die Dienstagsschicht auf ihrem Weg zur Arbeit, die Aktion „Mam Velo op d’Schaff‘“ („Mit dem Rad zur Arbeit“) war wieder ein voller Erfolg, es ging um Umwelt und die Schonung natürlicher Ressourcen wie Auto oder Gelenkbus. Doch die Arbeitgeber erwarteten erzürnt in ihren leeren Hallen die Ankunft der Belegschaften, der Produktionsverlust drückte auf das Inlandsprodukt, die Grünen, peinlich berührt von diesem Angriff auf die Souveränität ihres zweirädrigen Mobilitätsanspruches brachten sich in der Tram in Sicherheit, wo sie eine Menge leerer Müsli-Schachteln hinterließen, die Polizei stellte erstaunt fest, wie schnell ein Fahrrad in einer Tempo-30 Zone sein kann und Oma spendete den verzweifelten Firmenchefs Trost : „Kommt Zeit, kommt Rad!“ und fügte dann selbst hinzu: „Aber guter Rad ist teuer !!“