Heute, den 12. August 2021
Die Parkhäuser in Luxemburg-Stadt, deren Kapazität ohnehin nur zu einem knappen Teil der Öffentlichkeit zugänglich ist, da meist langfristig vermietet oder verkauft, befällt in diesen Tagen ein seltsamer Renovierungs-Virus. Wegen Bau- und Renovierungsarbeiten geschlossen, heißt es und der von der Luxemburger Geschäftswelt kritisch und selektiv ausgewählte Kunde steht vor verschlossenen Toren. Auch auf dem Glacis-Feld herrscht in den kommenden Wochen Parkplatz-Knappheit und so nimmt sich der enttäuschte Autofahrer vor, demnächst auf eine Fahrt in die Stadt und die dortigen Geschäfte zu verzichten. Wenn man ehrlich ist, muss man zugeben, dass er das schon seit langer Zeit tut, so günstig, preiswerter und bequem sind die Einkaufs- und vor allem Parkmöglichkeiten in den Shopping-Zentren rund um die Stadt.
Die jetzige Lage in der Stadt ist nur eine weitere Etappe in der Erkenntnis, dass man diese Stadt absolut meiden soll, ganz dem Leitspruch „Wegen Reichtums geschlossen“ huldigend. Natürlich gibt es auch die Tram und ihr großzügiges Platzangebot zum Abstellen von Gepäck und der in den Geschäften der Stadt erworbenen Güter wie Bierkästen und Blumentopferde. Die Tram ist kostenlos für alle, also auch für die Träger und Kulis, die man auf so einen Einkaufsbummel mitnehmen sollte. Und da derzeit im Tibet die Mount Everest-Besteigungen reduziert werden, könnte man vielleicht einige arbeitslose Sherpas für diese Stadteinkäufe auftreiben, etwa um die neue Ski-Ausrüstung mit Zelt und allem Dazugehörigen vom Geschäft ins Auto zu tragen, ich bin überzeugt, Ihr Nachbar wird vor Neid umfallen. Falls die Jungs aus Tibet nicht schon auf der Autobahn und den Staus um die Stadt vollends die Orientierung und den Geruchssinn verlieren und sich nach den müllübersäten Basislagern am Everest sehnen.