Musterschüler aus bescheidenen Verhältnissen
FORTSCHRITT – Aus dem Dacia Duster, vormals Lieblings-SUV für erwachsene Pfadfinder und Schrecken der Etablierten, ist ein umgängliches Alltags-SUV mit hervorragenden Fahr- und Komforteigenschafen geworden. Besonders der TCe 150 konnte Marc Schonckert mit ruhigem Geradeauslauf, präzisem Lenkverhalten, kultivierter Kraftentfaltung und hohem Komfortangebot überzeugen.
Im Schatten der Großen und Etablierten hat sich Dacia zu einem populären Anbieter von nüchterner und zweckorientierter Mobilität entwickelt, der in der breiten und preisbewussten Bevölkerung immer mehr Anklang findet. Die Modelle Sandero, Logan und Duster verbindet ein attraktives Preis/Leistungs-Verhältnis, wobei zu angepasster Motorleistung auch ein immer umfangreicheres Angebot an Komfort und Sicherheit die neuen Modelle auszeichnet. Und nicht zuletzt mischt Dacia jetzt auch auf dem e-Markt mit, mit dem preiswerten E-Modell Spring und seiner für den Stadtgebrauch ansehnlichen Autonomie von über 200 km.
Jüngstes Beispiel für ein preislich unschlagbares SUV ist der neu-aufgelegte Duster, der einst als preiswerter Allrounder mit Geländequalitäten und mit robustem und abenteuerlichem Look den unteren SUV-Markt aufmischte und jetzt auch mit ansprechendem Komfortangebot und neuem Fahrerlebnis und Langstreckenqualitäten auf allen Straßen überzeugt. Und dabei keinen Cent teurer geworden ist. Die dritte Duster-Generation kommt mit leichten optischen Änderungen, so eine geliftete Frontpartie, eine überarbeitete Frontschürze, ein Wabenkühlergrill mit 3D-Einsätzen und neugestaltete Scheinwerfer mit LED-Technik. Am Heck machen ein vergrößerter Dachspoiler sowie LED-Rückleuchten den Unterschied zum Vorgänger aus. Dazu kommen neue Alu-Räder. Aufgewertet wurde auch das Interieur, besonders die Top-Version Prestige, die wir zur Verfügung hatten, konnte mit umfassender Ausstattung, einem aufgeräumten Interieur und einer übersichtlichen Kommandozentrale gefallen.
Oma mit den Springerstiefeln war voll des Lobes . „Anfangs sahen wir im Duster einen preiswerten Geländewagen, der sich auch für dreckige Arbeit nicht zu schade war. Wenn wir mal Holz für den Kamin brauchten, oder unsere Schwarzbrennerei über Nacht verlegen mussten, weil die Nachbarn misstrauisch geworden waren, der Duster leistete immer gute Dienste.“ Das tut er nach wie vor, nur hat er in Sachen Fahr- und Federungskomfort eine Menge dazugelernt, ist manierlicher geworden und fährt sich auf der Straße wie ein normales Auto, was Spurtreue auf der Autobahn und Handling auf kleinen, kurvenreichen Strecken betrifft. Hervorragend die Lenkung und der kleine Lenkradius, mit dem man den Duster souverän durch enge Gassen fährt, harmonisch die Zusammenarbeit zwischen Motor und der 6-Gang-Automatik im TCe 150, die im Normalbetrieb mit gutem Ansprechvermögen und Antritt glänzt. Bei intensiverer Fahrweise wird es allerdings lauter, wenn das Getriebe hochdreht, dafür wird es aber nicht bedeutend schneller oder explosiver. Vollgas oder Hauruckfahrten überlässt der Duster lieber anderen, die sind dafür teurer und anspruchsvoller. Aber seine 110 kW/150 PS aus einem 1,3 Liter Turbo-Benziner sind mehr als ausreichend für gemütliches Dahingleiten oder herzhafte Fahrweise nach allen Regeln der Vernunft. Der Motor gönnte sich über die Gesamtheit unserer Testfahrt 6,2 Liter/100 km. Das ist vertretbar für ein SUV, das sich vom einstigen Gelände-Raubein in ein komfortables Straßenfahrzeug für die lange Reise verwandelt hat. „Naja, grinste Oma, mit der Zeit wird man eben weiser und umgänglicher.“ Sie muss es ja wissen.
Keine Angst, Allrad gibt es nach wie vor beim Duster, erhältlich mit Diesel und Benzin und manueller Schaltung. Doch der TCe 150 Benziner mit Automatik und Vorderradantrieb ist es, der die positive Evolution des Duster am besten verkörpert.